«Zusammen wachsen» - Adrian Gander aka Anoy
Im dritten Kulturjahr der Stiftung Weidli Stans wird Adrian Gander mit seinen künstlerischen Interventionen in Innen- und Aussenräumen neue Akzente setzen.
Er möchte in diesem Jahr im Weidli …
… Inspirieren & Animieren
… Kunst spielend vermitteln
… Freude am Gestalten wecken
… Farbe ins Leben bringen
… Wege aufzeigen, die Umwelt selbst aktiv zu verändern
… Imperfektionismus zelebrieren
… dem inneren Kind freien Lauf lassen
… Grenzen überwinden
Mehr als 100 Gäste nahmen an der Vernissage vom 2. Mai 2023 teil. Sie freuten sich über die farbenfrohen Paintings an der Fassade und auf den Verbindungswegen der Tagesstätte. Musikalisch stimmungsvoll untermalt wurde die Besichtigung durch eine Kleinformation der Weidliband.
Danach machten einige Gäste ihre ersten Spray-Erfahrungen. Bilder dazu finden Sie im Reiter «Videos und Fotogalerie Zusammen wachsen 2023»
Auch dieses Jahr werden externe Gruppen die Stiftung Weidli Stans besuchen und zusammen mit Menschen mit Beeinträchtigung neue Kunstwerke erstellen. Bereits sind diverse Kontakte mit Schulen und mit dem Ferienpass geknüpft.
Falls Sie mit Ihrem Verein oder Ihrer Organisation, ebenfalls Lust auf künstlerische Interventionen mittels Grafiti und die Begegnung mit Menschen mit Beeinträchtigung verspüren, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme mit klaus.keller(a)weidli-stans.ch.
Die Workshops finden werktags jeweils am Vormittag (9.30 – 11.30 Uhr) und
am Nachmittag (14.00 bis 16.00 Uhr) statt.
Projektaufgabe
Vom Parterre bis zum dritten Stock sollen auf den Verbindungswegen der Tagesstätte künstlerische oder gestalterische Interventionen entstehen. Gesucht wurden drei temporäre Interventionen, die jeweils auf ein Jahr befristet sind. Die Art und die Materialisierung sind frei. Die Interventionen sollen die Attraktivität des Ortes steigern und zum Verweilen einladen. Mit den künstlerischen Interventionen werden die Verbindungswege der Tagesstätte zum Begegnungsort. Die Interventionen bereichern Menschen innerhalb und ausserhalb der Stiftung. Die Verbindungswege der Tagesstätte werden damit auch zum Erholungsraum.
Während der Projektphase soll mit verschiedenen Aktivitäten auf die Interventionen aufmerksam gemacht werden. Erwartet wird bei der Entwicklung und Realisation ein Miteinbezug sowie ein Mitwirken der Klientel, des Personals und externer Personen oder Gruppen.
Projektausschreibung
Wir schrieben 2019 einen Wettbewerb für künstlerische Interventionen in der Tagesstätte aus. Der Wettbewerb richtete sich an Kulturschaffende im Bereich bildende Kunst, Musik, Architektur, Gestaltung und Theater.
Gesucht wurden in einem zweistufigen Projektwettbewerb drei künstlerische Interventionen, die zeitlich jeweils auf ein Jahr begrenzt sind. Speziell an diesen Projekten ist der Einbezug und die Mitarbeit von Menschen mit Beeinträchtigung, dem Fachpersonal aber auch von externen Personen und Gruppen.
Teilnahmeberchtigt waren Personen, die ihren Wohnsitz oder ihren Arbeitsplatz in der Schweiz haben. Ebenso waren Teilnehmende mit Schweizer Bürgerrecht und Wohnsitz im Ausland zugelassen. Die Teilnehmenden konnten sich einzeln oder als Team bewerben. Die Bewerbungen für die Präqualifikation (Stufe 1) mussten bis Freitag, 29. November 2019 eingereicht werden.
Der Jury gehörten an Theo Zihlmann, Kulturkommission Kanton Nidwalden, die in Zürich lebende Obwaldner Künstlerin Judith Albert sowie als Vertreter der Stiftung Weidli Stans Klaus Keller, Leiter Tagesstätte, Christoph Stählin, Angestellter und Thomas Hochreutener, Vizepräsident des Stiftungsrates.
Juryentscheid
Die Jury erhielt im November 2019 48 Bewerbungen auf die Ausschreibung des Kulturprojekts. Daraus wurden acht Künstlerinnen und Künstler zur Entwicklung einer Intervention ausgewählt.
Nach einem coronabedingten Unterbruch entschied sich die Jury im September 2020 in einer sorgfältigen Evaluation für drei sehr unterschiedliche Kulturprojekte. Von zentraler Bedeutung war für die Jury die Mitwirkung der Menschen mit Beeinträchtigungen. Sie hatte die Qual der Wahl, denn alle eingereichten Ideen waren spannend und hätten eine Realisation verdient.
Ihr vorgestelltes Projekt verwirklichen können das Künstler-Duo Christine Bänninger und Peti Wiskemann aus Zürich (Realisation 2021), die vier Innerschweizer Künstlerinnen Helen Bösch, Anna Gallati, Katrin Wüthrich und Karin Schulthess (Realisation 2022) sowie der Nidwaldner Künstler Adrian Gander (Realisation 2023).
Blog Zusammen wachsen 2023
Blog Nr. 4
Am 23. und 24. Mai 2023 fand mit Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ein Workshop mit Adrian Gander, aka Anoy, vor der Tagesstätte und im Hofladen statt. Nachfolgend einige Stimmen der Teilnehmenden der zwei Workshoptage:
Frage 1: Wieso habt Ihr Euch zum Workshop angemeldet?
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Weshalb |
sprayen? |
Celine Limacher war dabei, weil sie ein T-Shirt gestalten konnte! Walti Niederberger wollte unbedingt einmal das Sprayen ausprobieren. Zuerst war Daniela Odermatt neugierig, wie das so ist, und nun geniesst sie es, der Fantasie freien Lauf zu lassen. Auch Nick Felder und Barbara Käslin waren neugierig, wie das Sprayen geht. Simon Achermann hat mitgemacht, weil er gefragt wurde. Auch die Schülerinnen und Schüler der Schule Buochs wurden von der Lehrerin angemeldet. Wahrscheinlich weil sie wusste, dass es den Jugendlichen Spass machen wird, meinten sie.
Frage 2: Zum wievielten Mal seid Ihr schon an einem Workshop am Sprayen gewesen?
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Wie |
oft |
sprayen? |
Simon Achermann war das erste Mal dabei. Bereits zum zweiten Mal haben Celine Limacher, Walti Niederberger an einem Spray-Workshop teilgenommen! Daniela Odermatt, Nick Felder und Barbara Käslin waren sogar schon das dritte Mal dabei. Die Jugendlichen der Schule Buochs waren zum ersten Mal an einem Spray-Workshop.
Frage 3: Wie gefällt das Sprayen? Warum? Welche Farben habt Ihr am liebsten?
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Wie gefällt dir |
sprayen? |
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Welche |
Farbe |
magst |
Du? |
Simon Achermann hat es «schön gha» und seine Lieblingsfarbe ist weiss. Dass Celine Limacher ein T-Shirt machen konnte, hat ihr am besten gefallen. Vermutlich ist es mit den Farben Rot und Lila gestaltet, die ihr besonders gefallen. Walti Niederberger liebt die Farbe Rot, Daniela Odermatt Pink, Violett und Türkis, Nick Felder die Farbe Grün und Barbara Käslin hat alle Farben gern – allen vieren hat das Sprayen super gefallen. Auch die Schülerinnen und Schüler der Schule Buochs hatten Spass am Sprayen, weil sie ihrer Phantasie freien Lauf lassen und machen konnten, was sie wollten.
Frage 4: Was für ein Kunstwerk entsteht? Sprayt Ihr lieber abstrakt oder Dinge, die man erkennen kann?
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Was |
sprayst |
du? |
Celine Limacher, Walti Niederberger sprayen am liebsten abstrakte Formen! Daniela Odermatt mag sowohl Dinge, die man erkennt, als auch abstrakte Formen. Nick Felder sprayt am liebsten Gesichter und Barbara Käslin Punkte & Striche. Und die Jugendlichen der Schule Buochs waren eher Fan von erkennbaren Formen.
Frage 5: Worauf muss man ganz besonders achten beim Sprayen?
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Was |
speziell |
denken? |
Celine Limacher trug Handschuhe, damit die Hände nicht schmutzig werden. Und eine Schürze hat sie auch getragen. Auch Barbara Käslin schaut darauf, dass sie Schutzkleidung trägt. Walti Niederberger achtete darauf, dass er verschiedene Farben verwendet und unterschiedliche Formen sprayt. Daniela Odermatt schaut darauf, dass sie nicht gegen den Wind oder ganz nah bei anderen Personen sprayt, sonst ist ihre Brille und die Anderen voll Farbe. Und man darf nur draussen sprayen, ergänzt Nick Felder. Auch Sprayen will gelernt sein … so merkten die Schülerinnen und Schüler der Schule Buochs rasch, wie sie die Dose richtig halten mussten, damit sie sich nicht selber ansprayten.
Blog Nr. 3
Der zweite Workshop für das Kulturprojekt fand vom 17. bis am 20. April 2023 statt.
Für mich war es eine grosse Freude, bereits erste bekannte Gesichter wieder zu sehen. Das Interesse an dem Kulturprojekt scheint von Dauer zu sein. Mit viel Eifer und Elan wurden expressive Bilder gesprüht.
Im Aussenraum vor der Stiftung Weidli Stans hat der technische Dienst zusätzlich einen Kubus in der Dimension von zwei auf zwei Meter gestellt. Von vier Seiten ersichtlich, erstrahlt er jeden Tag der Woche in neuen Farben. Immer wieder wurde experimentiert, übermalt und verdichtet. Unzählige Schichten von Farbe ergeben ein vielschichtiges Werk mit persönlichen Noten von verschiedenen Personen. Seien es Namen, Zeichen oder Blumen. Alles findet Platz auf den Flächen.
Die Tagesstätte wird nach und nach in ein farbiges Kleid gehüllt. Die Frontfassade im Erdgeschoss wurde ebenfalls auf beiden Seiten des Gebäudes mit farbigen Malereien erweitert. Erstaunlich lange trotzten sie dem Regen und der Witterung. Die Bilder aus dem ersten Workshop sind immer noch sichtbar und wurden teilweise ergänzt, übermalt und verändert.
Alle die zum ersten Mal am Kulturprojekt teilnahmen, konnten ein weisses T-Shirt besprayen. Viele, die bereits eines aus dem ersten Workshop hatten, nahmen es wieder mit und gestalteten es um.
Um auch die leeren Spraydosen wiederzuverwenden, haben einige motivierte Teilnehmende diese farbenfroh angesprüht. Bereits über 120 Dosen wurden geleert. Insgesamt wurde über 70 Kilogramm Farbe aufgebraucht. Das allein ist schon eine grosse Leistung für erst 8 Workshop-Tage.
Die Vorbereitungen für die kommende Vernissage am 2. Mai laufen bereits auf Hochtouren. Bald werden die Banner in den Verbindungswegen der Tagesstätte installiert. Ich freue mich auf diese Ergänzung und bin gespannt auf die Reaktionen der Gäste. Es sind sehr viele Werke zusammengekommen und die Kreativität und Schöpfungskraft der Klientinnen und Klienten und dem Fachpersonal der Stiftung Weidli Stans kann sich sehen lassen.
Adrian Gander, aka Anoy
Blog Nr. 2
Workshop «Zusammen Wachsen»
Vom 27. bis am 30. März 2023 fand bereits der erste Workshop- statt. Trotz zu Beginn schwierigen Wetterbedingungen mit viel Regen und Sturm am Montag, konnte alles planmässig durchgeführt werden.
Die Beteiligten liessen sich nicht durch die Kälte oder den Regen aufhalten. Man konnte sich jederzeit im Inneren der Tagesstätte aufwärmen. In den ersten 4 Tagen nahmen bereits über 60 Personen aktiv an den Workshops teil.
Auch die erste Schulklasse aus Beckenried, die dritte Oberstufe mit bildnerischem Gestalten als Schwerpunktfach, durfte am Mittwochnachmittag sogar von Sonnenstrahlen begleitet, sich auf der Fassade der Tagesstätte austoben. Mittels Kreide-Spray entstand innerhalb kürzester Zeit ein farbiges Werk auf den Scheiben im Erdgeschoss.
Ich bin beeindruckt von der Kreativität und Produktivität, die durch die Klienten und Klientinnen der Stiftung Weidli Stans und ihrem Betreuungspersonal an den Tag gelegt wurde. Das Ziel des ersten Workshops wurde bereits am dritten Tag erreicht. Vier je 15 Meter lange Rollen mit einem Meter Breite wurden von allen Teilnehmenden bunt besprüht und mit viel Freude und Freiheit umgestaltet. Insgesamt also über 60 Quadratmeter an Fläche, die später in der Tagestätte ausgestellt wird.
Es hat mir besonders viel Freude bereitet, die strahlenden Gesichter zu sehen und die Freude, die bei den meisten spürbar war, als sie sich selbst mittels Farben verwirklichen konnten. Einige wollte nicht mehr aufhören zu sprayen und hatten sichtlich viel Spass dabei.
Ein weiteres Highlight waren die T-Shirts, welche jede und jeder zu Beginn des Projekts erhalten hat und die sie selbst umgestalten konnten. So entstanden viele farbenfrohe T-Shirts mit individuellem Ausdruck. Von Liebesbotschaften über Fanklub-Shirts zu Kantonswappen und Schweizerkreuzen war alles dabei. Die Vielfalt hat mich überwältigt.
Wie die Klientinnen und Klienten der Stiftung Weidli Stans die Welt wahrnehmen, hat mich sehr fasziniert. Ich konnte selbst viel über die Wahrnehmung lernen. Die Workshops haben auch den Fachpersonen ebenso viel Freude bereitet wie den Klient:innen der Tagesstätte und der Werkstätte.
Die durchgehend positiven Rückmeldungen haben mich sehr motiviert und mir aufgezeigt, dass ein Kulturprojekt viel auslösen kann und Kunst nicht einfach nur eine schöne Nebensache sein muss. Die Begegnungen und Gespräche und das Interesse an der Kunst waren überwältigend.
Adrian Gander, aka Anoy
Blog Nr. 1
Vorstellungsrunde Anoy - Adrian Gander
Im Februar und März 2023 erhielt ich an zwei Tagen die Chance, den Klient/-innen und deren Betreuer/-innen das bevorstehende Kulturprojekt 2023 wie auch mich persönlich vorzustellen. An einem Tag im Februar besuchte ich die Tagesstätte mit den sechs Ateliers und im März besuchte ich die Werkstätte der Stiftung Weidli Stans.
Ich wurde überall offen und herzlich empfangen und das Interesse am Kulturprojekt fiel sofort auf. In vielen Räumen hingen bereits Fotos von Werken, die ich in der Vergangenheit realisiert hatte. Die Betreuer/-innen haben sich resp. die Klient/-inenn, vorbildlich auf das Projekt vorbereitet und ihnen durch die Bilder einen ersten Eindruck vermittelt. So freuten sich alle sehr über meinen Besuch. Sie konnten mich als Person wahrnehmen und die aufgehängten Bilder mit mir verknüpfen.
Mittels Bilder aus eigenen Büchern gab ich, den Beteiligten einen Einblick in mein Schaffen. Das Interesse und die Neugier an die bevorstehenden Workshops hat man dabei gut gespürt.
Wie viel Talent vonseiten der Klient/-innen vorhanden ist, habe ich ebenfalls direkt zu sehen bekommen. Stolz wurden mir eigene Zeichnungen und Kunstwerke präsentiert. Einige können es kaum erwarten, bis sie künstlerisch aktiv werden dürfen.
Anhand der Frage, ob wir bereits am nächsten Tag mit dem Sprayen beginnen können, merkte man, dass schon grosse Vorfreude herrscht. Das gibt mir ein sehr gutes Gefühl und ich freue mich ebenfalls, wenn es endlich losgeht.
Videos und Fotos Zusammen wachsen
Fotos vom 02. Mai 2023 Vernissage
Fotos vom 17. bis 20. April 2023 Workshop
Fotos vom 27. und 29. März 2023 Workshop
Künstlerische Intervention 2022
Die erste Entdeckungsreise auf «UM_WEGEN»
Mitte März startete das zweite Kulturprojekt im Weidli mit einem internen Start-Event. Zum Auftakt von „UM_WEGE“ entdeckten Klient/innen und Fachpersonen die Spiegel- und Klangwelt auf den Verbindungswegen der Tagesstätte gemeinsam ein erstes Mal.
Angeführt von Katrin Wüthrich mit Akkordeon und Lyra ging es vom dritten Stock zu den verschiedenen Stationen. Da und dort tauchte plötzlich ein Spiegel auf, in dem Teile der Gruppe zu sehen waren. Klangröhren in vielfältigen Formen und Grössen luden zu Musikimprovisationen ein.
Noch etwas schüchtern wurden die ersten Spiegelbilder entdeckt. Auf einer Plattform sangen sie das Lied von Mani Matter „bim Coiffeur“. An einer weiteren Station wurde eine indonesische Geschichte erzählt über die Hunde, die den Tempel mit den 1000 Spiegeln entdeckten. Andächtig hörten die Klientinnen und Klienten zu.
Je näher das Ende des Wegs rückte, umso intensiver buhlten die Spiegel in allen Grössen und Formen um Aufmerksamkeit. Da und dort sah man nun staunende Gesichter. Zum Abschluss erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen kleinen Taschenspiegel. Dieser soll sie das ganze Jahr an das Kulturprojekt in der Stiftung Weidli Stans erinnern.
Die vier Künstlerinnen führen zusammen mit Interessierten der Stiftung Weidli Stans bis Ende Jahr sechs themenbezogene Workshops durch.
Sphärische Klänge im Weidli
Am 1. Juli 2022 erhielt die breite Bevölkerung zum ersten Mal Gelegenheit, das Kulturprojekt 2022 zu entdecken. Nach der Einstimmung durch die Weidli-Band genossen die Interessierten ein Konzert der besonderen Art. Nicht still in Sitzreihen sitzend, sondern bewegt auf drei Etagen entlang der Verbindungswege der Tagesstätte genossen sie die Spiegelungen und Klänge. Die einmalige Architektur des Baus verlieh den Gesängen des Trios Simone Felber, Claudia Greber und Sabrina Troxler sowie den Melodien des Schwyzerörgeli-Virtuosen Adrian Würsch eine ganz besondere Note.
Von archaisch bis sphärisch ertönte es im Raum. Zeitweilig flossen die Stimmen des Frauentrios zu Interpretationen alter Volkslieder über. Auch Adrian Würsch, der sein Schwyzerörgeli neben der traditionellen Ländlermusik auch in weiteren Musikstilen einsetzt, überraschte das Publikum mit eigenwillig-schönen Tönen. Eine weitere akustische und visuelle Überraschung waren die elektronisch übertragenen Geräusche und Melodien aus dem orientalisch anmutenden Kalebasseninstrument.
Die sich folgenden musikalischen Szenen an unterschiedlichen Standorten flossen nahtlos ineinander. Wie die Musizierenden blieben auch die Zuhörerinnen und Zuhörer in Bewegung, den Klängen folgend. Mal konnte man in den zahlreich platzierten Spiegeln die Künstlerinnen sehen, mal hörte man vom anderen Ende des Raumes die dumpfen Töne aus den Klangkörpern der Kunstinstallation, welche von Klienten oder Besuchern angeschlagen wurden. Es entstand ein bewegtes Sinneserlebnis für Ohr und Auge.
Märchen und Musik in der Spiegelwelt
Zahlreich strömte das Publikum zur Finissage von «UM_WEGE» in die Tagesstätte der Stiftung Weidli Stans. Für den kurzfristig erkrankten Märchenerzähler Dietrich Seyffer sprang der Buochser Detlef Bucher ein. Nach einer Begrüssung durch Klaus Keller, Leiter der Tagesstätte und Projektleiter des Kulturprojektes und einer Einführung durch Katrin Wüthrich ging es gemeinsam auf den Rundgang. Eine märchenhafte Stimmung begleitete die Teilnehmenden auf ihrem Weg. Farbiges Licht reflektierte die geschickt platzierten Spiegel auf Decken und Wänden und die Klientinnen und Klienten erzeugten zusammen mit den vier Künstlerinnen sphärische Klänge.
Da und dort wurde ein Stopp eingelegt damit Detlef Bucher den gebannt Zuhörenden das Märchen «Die Kristallkugel» der Gebrüder Grimm erzählen konnte. Zum Abschluss wurden die mehr als 50 Teilnehmenden mit Punsch aus dem Weidli Café und heissen Marroni verwöhnt. «Ein rundum gelungener Abschluss dieses Kulturjahres im Weidli», freute sich Klaus Keller. Und eine Besucherin brachte es auf den Punkt: «Ein megaschöner Anlass mit guter Stimmung.».
Blog UM_WEGE 2022
Blog Nr. 4
Was kann Theater alles sein? Eine grosse Frage. Wir teilen uns auf.
Beginn:
Wie klingt Papier? Wenn ich es reisse? Knülle, Kratze. Wie laut kann es sein, wie nahe muss ich es an mein Ohr halten um es noch hören zu können? Erzählt mir eine Geschichte nur mit den Klängen und Geräuschen des Papiers.
Wechsel:
Ein Papier geht um. Wir sitzen auf einer Parkbank. Jemand kommt, und nimmt das Papier. Das Papier wird von einer Zeitung, zu einem Telefon. Wechselt dann die Form und fungiert als Regenschirm. Eine Geschichte, entstanden aus Improvisation.
Wechsel:
Kann Papier lebendig werden? Was zeigt es mir, ein Tier, eine Puppe? Ein Mensch? Wir groß kann ich es mit Hilfe von Licht an die Wand projizieren? Wie reagiert mein Papierobjekt, wenn es den anderen begegnet? Gehen sie miteinander in Kontakt? Fressen sie einander auf? Ignorieren sie sich? Es entsteht eine Geschichte, Mal gross Mal leise an der Wand des Mehrzweckraums.
Szenenwechsel
Wir gehen alle auf die Rampe. Im blauen Stock sitzt bereits eine Prinzessin bereit. Der Diener wedelt ihr mit Papier Luft zu. Eine Bewohnerin des Dorfes überbringt ihr Geschenke. Wir laufen gemeinsam weiter.
Wechsel zum orangenen Stock:
Vor uns Licht, im Hintergrund eine Stimme die uns durch die Geschichte führt.
Der Schatten zeigt uns verschiedene Figuren. Manche essen zu viel Sugus und sind dadurch unheimlich gross. Der Schwan schwimmt davon.
Wechsel in den grünen Teil der Rampe:
Wir schließen die Augen. Es beginnt zu knistern, zu knarren und zu knattern. Ohne Worte erzählt uns diese Gruppe eine Geschichte über Aufregung und Angst.
Schluss:
Das alles und noch viel mehr ist Theater.
Es war eine Freude. Danke für euer mitexperimentieren.
Workshop 24.08.2022 / Anna Gallati Künstlerin
Blog Nr. 3
Eintauchen in die Welt der Farben
Beim heutigen Workshop treffen wir uns im Mehrzweckraum an einem grossen Maltisch, welcher darauf wartet aktiviert zu werden.
Wir sitzen gemeinsam im Kreis und stellen uns in einer Begrüssungsrunde vor.
Heute tauchen wir ein in die Welt der Farben. Wir malen jeder ein Bild mit unseren eigenen Farben - in der Mitte des Bildes wird ein Spiegel installiert.
So sieht der Betrachter sich selbst inmitten von wunderschönen Farben.
Im Gespräch finden wir von jedem Teilnehmer seine Lieblingsfarbe heraus und suchen danach aktiv auf den Verbindungswegen nach diversen unterschiedlichen Farben. So finden die Klient/-innen grüne Bäume, gelbe Wände, orangene Schilder, blaue T- Shirts, usw.
Mit viel Lachen und Freude finden wir uns wieder am grossen Maltisch ein und beginnen jeder für sich sein eigenes Bild mit seinen Farben zu malen. Dazu verwenden wir diverse Materialien wie Tupfer, Pinsel und Rollen.
Tiefer und tiefer tauchen die Teilnehmer in ihr eigenes Bild ein und malen intensiv mit grosser Hingabe an ihrem
"Spiegel - Bild."
Zum Abschluss zeigt jeder der Teilnehmer sein persönliches Kunstwerk, welches jeweils mit einem grossen Applaus der anderen gewürdigt wird.
Sichtlich stolz und zufrieden verlassen wir den Mehrzweckraum und begeben uns wieder zurück in die Ateliers.
24.06.2022 Marc Gabriel/ Atelier 6
Blog Nr. 2
Geräusche in der Welt der Spiegel
Im Atelier
Alle sitzen im Kreis und stellen sich in einer Begrüssungsrunde vor. Danach sangen wir zusammen das Lied Coiffeur von Mani Matter. Anschliessend probieren wir aus, was für Geräusche man mit seinem Körper alles machen kann. Wir klatschen, pfeifen und stampfen mit den Füssen, immer in Begleitung von einem Akkordeon. Der Kreis wird in zwei Hälften geteilt und wir experimentieren mit geschlossenen Augen weiter mit Geräuschen. Die eine Seite beginnt zu schnalzen, als sie wieder ganz ruhig sind beginnt die andere Seite zu klatschen und so geht es hin und her.
Auf der Rampe
Nach dem Input im Atelier begaben wir uns auf die Rampe in der Tagestätte. Auf der Rampe teilten wir uns wieder in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe ging von der Mitte aus nach oben und die andere, von der Mitte nach unten. Wir versuchten durch diverse Geräusche miteinander zu kommunizieren. Wir wollten herausfinden, wie weit man auseinandergehen kann und einander noch hört. Auf dem Weg die Rampe hoch und runter schauen wir auch immer wieder, ob wir jemanden in einem der unzähligen Spiegel entdecken können. Zu unserer Überraschung hört man auch von zu Oberst die Geräusche der Gruppe beim Eingang unten. Am Ende setzten wir uns nochmals im Kreis zusammen und singen das Lied Coiffeur in Begleitung von Trommeln, Klatschen, Jauchzen und natürlich dem Akkordeon.
29.04.2022 Mauro Knupp
Blog Nr. 1
Begehung und Begegnungen auf der Rampe, ein Eindruck
Im Atelier
Wir sitzen im Kreis und Anna beugt sich nach vorne. Alle anderen beugen sich auch nach vorne. Jasmin klatscht in die Hände und Elvira klatscht zurück und dann klatschen alle. Wir singen ein Lied. Das Akkordeon spielt. Wer will nimmt einen Fotoapparat und die Musikdosen werden verteilt. Drückt man auf die einen plätschert Wasser oder hört man Schritte, drückt man auf die anderen hört man Stimmen -Hallo und Tschüss und wo bist du.
Die Gruppe wird aufgeteilt, rot geht nach oben und blau startet unten an der Rampe.
Auf der Rampe
Halloo sagt Nick und Andrea drückt auf die Dose – hooi, da bin ich - und Hugo wiederholt haaloo und jemand ruft tschüüüss. Eine Hand winkt im Spiegel, Trommelschlag von weiter oben, das Akkordeon schnauft, ein leises Klirren, jemand schwingt den Hammer an eine Röhre, es hallt durch den ganzen Raum über alle Etagen. Jemand ruft NINAA, und Nina lacht in den Spiegel. Hubert hat heiss in seiner Daunenjacke und Carla drückt auf die Dose, Wasser plätschert. Langsam laufen und fahren die einen von oben nach unten und von unten nach oben. Irgendwann treffen wir aufeinander und von neuem lautes halloo und tschüüss und ich bin da und wer ist dort und wie geht es dir,schön dich zu sehen und auf Wiedersehen und tschüüss, bis bald. Wir singen ein Lied, das Akkordeon schnauft, die Trommelschläge folgen, Wasser plätschert aus der farbigen Dose, eine Klangschale klingt, ein Klirren und Klatschen und Lachen und Singen und noch einmal tschüüss und auf Wiedersehen und wir trennen uns wieder und kehren zum Atelier zurück. Singen nochmals ein Lied und klatschen und lachen und nehmen Abschied voneinander und von unserem Spaziergang über die Rampe.
21.03.2022 Helen Bösch
Videos und Fotogalerie UM_WEGE 2022
Kulturprojekt UM_WEGE
Mit dem Lancierungsevent wurde das Kulturprojekt am 16. März 2022 eröffnet.
Fotos vom 02.12.2022 Finissage
Fotos vom 25.10.2022 Requiem Chor Stans
Fotos vom 15.11.2022 Guugge Stans 1850
Fotos vom 08.11.2022 Tony Abächerli
Fotos vom 18.10.2022 Trachten Stans
Fotos vom 13.09.2022 Jodler Alpegruess Ennetbürgen
Fotos vom 21.07.2022 Ferienpass
Fotos vom 01.07.2022
Fotos vom 24.06.2022 Workshop
Fotos vom 29.04.2022 Workshop Bereich Arbeit
Fotos vom 21.03.2022
Fotos vom 16.03.2022 des Start-Events
Künstlerische Intervention 2021
Für das Jahr 2021 wählte die Jury das Kulturprojekt «wilderwald» von Christine Bänninger und Peti Wiskemann aus. Sie gestalteten auf den Verbindungswegen der Tagesstätte zusammen mit den Klientinnen und Klienten die Installation «wilderwald» aus Recycling-Material.
Die Projektidee des Künstlerpaars war die Schaffung von Verbindungen zwischen Menschen durch ein gemeinsames Kunstprojekt im Hier und Jetzt. Leichtigkeit und Tiefe, Freude und Lust am Spielen stehen im Vordergrund.
Für alle Beteiligten im Weidli wurde das Projekt zu einem Akt des ‚Learning by doing‘. Erst mit der Zeit wurden die Dimensionen und die Art des Schaffens am Projekt sowie die physischen Ausdehnungen des Projektes selber sichtbar.
Die tatsächliche Unvorhersehbarkeit des Projektes erhielt mit der nahen künstlerischen Begleitung durch Christine Bänninger und Peti Wiskemann einen klaren Rahmen.
Von Februar bis November 2021 haben das Künstlerduo Christine Bänninger & Peti Wiskemann in monatlichen Workshops zusammen mit den Klientinnen und Klienten und dem Personal den «wilderwald» kreiert.
So entstand nach und nach ein dichtes Flechtwerk, das sich über alle vier Stockwerke der Tagesstätte ausgebreitet hat.
Am 4. Dezember 2021 war der «wilderwald» vollendet. Zum Abschluss fand ein schönes Fest statt. Zu den Klängen der Weidli-Band entdeckten die Gäste den «wilderwald». Bis Ende Dezember war der «wildewald» abends beleuchtet und konnte von aussen besichtigt werden.
Damit ging im Weidli das erste partizipative Kunstjahr zu Ende.
Details finden Sie hier.
Blog wilderwald 2021
Blog Nr. 10
Blog-Beitrag «wilderwald» vom 25. November 2021
Schlussbetrachtungen von Christine Bänninger und Peti Wiskemann
Wie heisst es so schön: «go with the flow!» Das ist oft schneller gesagt als getan!
Doch während unseres Jahres in der Stiftung Weidli Stans war ein solcher Fluss spürbar.
Das ist wunderbar und nur möglich geworden durch eine gute Kommunikationskultur im Weidli, dem Einlassen aller Beteiligten auf unser Kunstprojekt, realistische Planung und viel Flexibilität allerseits! Nicht zu vergessen, mit dem nötigen Humor, der im Weidli vorhanden ist!
Wir sind glücklich, dass es in Zeiten von Corona möglich war in der Tagesstätte einen solchen «wilderwald» zu installieren. Wir haben mit vielen interessierten Menschen, gemalt, geschnitten, getackert, diskutiert und geplant. Unser Ateliertisch stand an verschiedensten Orten in der Tagesstätte, in der Werkstätte und der Cafeteria, sowie auf der Terrasse im Sommer. Manchmal hat uns die Weidliband der Tagesstätte beim Arbeiten ein Ständchen gebracht. Diese musikalischen Überraschungen haben uns sehr berührt und beschwingt - und den «wilderwald» tanzen lassen.
Sogar die beiden geplanten kulturellen Veranstaltungen mit den Musikern Gabriel Stampfli und Felix Perret, sowie mit der Tanzcompanie «zeitSprung» im «wilderwald» sind in guter Zusammenarbeit mit dem Weidli eindrücklich über die Rampenbühne gegangen. Das freut uns sehr! Es sind bei allen öffentlichen Anlässen eine grosse Anzahl Besuchende gekommen. Wir haben viele Führungen über die Rampe der Tagesstätte gemacht und dabei interessante Gespräche über Kunst, Partizipation und Architektur geführt.
Im Laufe des Jahres hat der «wilderwald» seinen eigenen Zeitsprung gemacht! Wo er im Frühjahr noch etwas knorrig und wild der Decke des Raumes entsprang, entwickelte er sich in tieferen Regionen leichter, filigraner und verspielter. Wir installierten zu Zweit jeweils das aus den Workshops entstandene Material. Es war aufregend bis zum Schluss. Wir haben mit Freude festgestellt, dass sowohl der Zeitplan bis anfangs Dezember als auch der bemalte Altkarton genau aufgingen.
Wir sind in Stans, im Weidli und auf dem Bauernhof der Familie Waser sehr gut aufgehoben gewesen. Wir haben in der Weidli-Cafeteria in schöner Atmosphäre lecker gegessen, bei Wasers im Bauernhaus gut geschlafen und sind oft neugierig durch Stans' Gassen gelaufen. Wir haben auch ein Stück Innerschweiz näher kennengelernt!
Man soll gehen, wenn es am schönsten ist! Das machen wir dann Mitte Januar 2022, wenn wir zusammen mit dem Technischen Dienst vom Weidli den «wilderwald» abholzen!
Wir danken Klaus Keller und dem Kulturprojekt-Team, sowie allen am Projekt Beteiligten und der Stiftung Weidli Stans für das gelungene Projektjahr und wünschen allen viel Glück mit dem Kulturprojekt 2022 «UM_WEGE». Wir selber freuen uns auf ein Wiedersehen im Weidli nächstes Jahr!
Christine Bänninger und Peti Wiskemann - www.bänningerwiskemann.ch
Blog Nr. 9
Was für ein toller Tag!
Wiederum erhielten die Teilnehmenden die Gelegenheit, mit ihrer grossen Pinselkür dem "wilderwald" Ausdruck zu verleihen. Wer also den ersten Workshop in der Werkstätte verpasste sich mit dem "wilderwald" zu inspirieren, oder gerne ein zweites Mal dabei sein wollte, hatte nun die Möglichkeit dazu.
Die Spannung stieg von Minute zu Minute und die Vorfreude über eine Fortsetzung war riesengross. Kaum fiel der Startschuss, griff jeder zu Pinsel und Farbe. Der Alltagsstress war verflogen. Es wurden keine Grenzen gesetzt, es gab kein richtig oder falsch. Einfach "ICH" selbst sein und sich in die Welt der Kunst mit der eigenen Fantasie zu verwirklichen war das Motto.
Die Stimmung war super und es lag so viel Energie im Raum, welche sich auf jede einzelne Teilnehmerin und jeden einzelnen Teilnehmer übertrug. Wusste jemand nicht mehr weiter, übernahmen andere das Zepter und halfen sich gegenseitig aus.
Die Zeit war schnell vorbei und die Fröhlichkeit und Herzhaftigkeit war allen Teilnehmenden ins Gesicht geschrieben. Was bleibt, sind all die schönen Erfahrungen und Erinnerung sowie ein stetig wachsender "wilderwald".
Einen grossen Dank an alle Teilnehmenden sowie an das Künstlerpaar Christine und Peti.
Roland Doggwiler, Bereich Arbeit Abteilung C
Blog Nr. 8
Ein gelungener Nachmittag, der allen Beteiligten viel Spass gemacht hat. Mit grosser Motivation und viel Arbeitseifer haben Bewohnerinnen und Bewohner, Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Kantonalverbandes Unterwalden und der Pfadiabteilung von Dallenwil gemeinsam am Kunstwerk "wilderwald" gearbeitet. In Team-work sind weitere tolle Ergänzungen für das Kunstwerk in der Tagesstätte der Stiftung Weidli Stans entstanden. Bei Kaffee / Kuchen und vielen interessanten Begegnung wuchs der Wald wieder ein Stück mehr.
Workshop mit den Pfadfindern Unterwalden/Dallenwil
28.08.2021
Blog Nr. 7
Die Bäume im Weidli-Wald werden wilder und länger. Vor dem Eingang der Tagesstätte stehen die Farben, die Pinsel, die Farbbecher in Reih und Glied aufgereiht. Das Treiben in der "Malfabrik" hat volle Fahrt aufgenommen. Die Farben landen auf den Händen, auf den Armen und natürlich auf dem Karton. Es wird gestrichen, getupft, gespritzt. Die Pinsel tanzen im Takt, die bemalten Karton werden gewendet und zum Trocknen gelegt. Die Produktion ist in vollem Gang. Danke den fleissigen Arbeitern und Arbeiterinnen.
Stans 19.08.2021
Blog Nr. 6
Der "wilderwald" wächst und wächst…
Am 15.07.2021 verwirklichten sich weitere Klientel und Personal der Stiftung Weidli am Kunstprojekt "wilderwald" und brachten den Wald zum Weiterwachsen. Mit Vreni Liem (37j., Klientin der Stiftung Weidli) wurde ein Interview über dieses kreative Erlebnis durchgeführt. Einige Eindrücke bringen wir Dir nun dank ihrer Erlaubnis näher.
Um 10.30 Uhr traf sich Vreni mit ihrem Arbeitskollegen in einem der Räumlichkeiten der Stiftung Weidli Stans ein. Viele graue Kartonstreifen lagen auf einem Tisch und warteten auf etwas Farbe. Vreni nahm Streifen um Streifen und bemalte diese mit den Farben ihrer Wahl an. Da besonders die Regenbogenfarben Vreni zusagen, kamen ihre Streifen ganz farbenfroh heraus. "Kunterbunt", meinte sie. Mit einem Strahlen auf ihren Lippen sagte Vreni: "Es isch unglaiblich gsi, wie ich zu Energie und zur Entspannig cho bin bim Male". Sie schätzte während dem Anlass, die stille Atmosphäre wie auch der gelassene Freiraum beim Malen. Von ruhigen Bewegungen bis hin zu wildem drauflospinseln - für jeden Impuls hatte es Platz an diesem Morgen. Diese Abwechslung zum Arbeitsalltag habe ihr "uhsinnig" gefallen und sie sei jederzeit wieder dabei.
Abschliessend zum Interview sagte Vreni: "Chum verbey und luäg, was fiir ä wundärscheenä Wäud hiä wachst".
(Infos zu dem öffentlichen Anlass "wilderwald" folgen sobald wie möglich).
Blog Nr. 5
Die Zeit im «wilderwald» fliegt
Die ersten vier Monate unseres Projektes «wilderwald» in der Stiftung Weidli Stans sind im nu verflogen! Es ist für uns Zeit, kurz innezuhalten und zu reflektieren, was bisher geschah!
Unser erstes Fazit: Trotz Corona ist unser Kunstprojekt sehr gut in Schwung gekommen.
Wir sind positiv überrascht von der spannenden und kontinuierlichen Entwicklung des Projektes. Mit so viel Interesse und künstlerischem Engagement haben wir nicht gerechnet! Umso mehr bereitet es uns Spass den «wilderwald» gemeinsam mit all den Menschen mit und ohne Beeinträchtigung im Weidli zu entwickeln. Wir brauchen aber einige Farbtuben mehr als gedacht!
Bis jetzt ist unser Zeitplan für die Kunstinstallation in der Tagesstätte realistisch. Der «wilderwald» wächst und wächst und erstrahlt in allen Farben! Die längsten Farbbänder reichen bereits bis ins Parterre! Der «wilderwald» ist nun nicht mehr aufzuhalten!
Mitte Mai 2021 verbrachten wir zwei intensive Arbeitstage in der Cafeteria der Stiftung Weidli Stans. Unser Ateliertisch wurde rege besucht. Dieses Mal erwarteten wir Mitwirkende aus dem Gastrobereich, dem Hausdienst, aus dem Wohnbereich und der Geschäftsleitung. Vom Bereich Arbeit bekamen wir nochmals eine grosse Ladung Altkarton, der bereits mit dem Brandschutzmittel imprägniert war.
Während den beiden Tagen wurde sehr intensiv an den Streifen für die Installation gearbeitet. Jedes entstandene Werk war eine Überraschung! Wir waren beide damit beschäftigt, die neu entstandenen Malereien fortwährend in Streifen zu schneiden und zu langen Bändern zu heften.
Am zweiten Tag haben wir gemeinsam mit Georg und Peter vom technischen Dienst die neu entstandenen Streifen in den schwer zugänglichen Bereichen des Rampenraumes mit Hilfe einer Hebebühne installiert. Die Weidliband gab uns dabei ein Ständchen. Hingerissen hörten wir der Musik durch die Installation zu. Es war sehr berührend und hat den «wilderwald» in Schwingungen gebracht!
In den ersten Monaten sind auch viele Fotos und kurze Filmsequenzen zum Projekt von Edi Ettlin entstanden. Auch die beiden von Edi organisierten Fotosafaris mit Klientinnen und Klienten aus der Werkstatt, dem Wohn- und Gastrobereich sind eindrücklich und aus verschiedensten Blickwinkeln geknipst. Wunderbar!
Ja, die erste Runde in allen Bereichen der Stiftung Weidli Stans ist gemacht! Wir freuen uns auf alles was noch kommt!
Hoffentlich bald mit mehr Öffnung gegen aussen, Treffen mit der Bevölkerung, mit den Familien und einem Kunstpublikum im «wilderwald»!
Christine Bänninger und Peti Wiskemann
Blog Nr. 4
"wilderwald": Kunterbunte Bäume die von oben nach unten wachsen?!
Genau! Wie bereits in vorherigen Posts erwähnt, wächst gerade in der Stiftung Weidli Stans ein kunterbunter Wald. Viele fleissige Menschen mit und ohne Beeinträchtigung liessen diesen Wald zum Leben erwecken durch das Kunstprojekt "wilderwald". Das Wort "Verbindung" steht dabei vollkommen im Zentrum. Einerseits ist der Wald an der Decke oberhalb des Verbindungswegs in der Tagesstätte verwurzelt. Andererseits wächst der Wald durch buntgestaltete aneinander befestigte Kartonstreifen Ast um Ast langsam nach unten. Weiter verbindet das Waldprojekt viele Menschen von und auch ausserhalb der Stiftung Weidli Stans. Interne soziale Begegnungen, mit genügend Abstand natürlich, werden in dieser teilweisen trägen Zeit durch das Kunstprojekt "wilderwald" ermöglicht. Laut Klaus Keller, Leiter der Tagesstätte, sei die Wertschätzung und Freude gegenüber diesem farbenfrohen Projekt äusserst spürbar.
Du fragst Dich nun, wann kann ich ein Spaziergang durch den "wilderwald" machen?
Der "wilderwald "wird zur gegebenen Zeit zugänglich sein. Wie dies genau realisiert wird, erfährst Du in einem späteren Post.
Blog Nr. 3
Mitte April machte der Workshop «wilderwald» auch bei uns im Bereich Arbeit in der Werkstätte halt. Während zwei Tagen kamen die Teilnehmer/innen in den Genuss ihre künstlerischen Fähigkeiten frei auszuleben und zu verwirklichen.
Im Vorfeld wurde bereits in der Werkstätte eifrig Altkarton gesammelt. Bis zum Beginn des Workshops und effektiven Gebrauch wurde der Altkarton mit Brandschutzmittel eingesprüht. Das besprühen des Brandschutzmittels dient zur Sicherheit. Vielen Dank dem Team, welches tatkräftig die Vorbereitung ausgeführt hat.
Nachdem sich die Teilnehmer/-innen mit dem Künstlerpaar vertraut gemacht haben, tasteten sie sich mit voller Freude an das Projekt heran. Fleissig und voller Elan zeigten die Mitarbeiter/-innen ihr Können. Es wurde eifrig gepinselt und bemalt. Je länger und intensiver "gekünstlert" wurde, desto dynamischer entstand von einem Recyclingprodukt, ein farbenreicher «wilderwald». Es fanden tolle Gespräche und herzhafte Begegnungen untereinander statt, die die Gruppendynamik stärkten.
Zeitgleich zum Kunstprojekt gab es eine Fotosafari, die den Verlauf des Workshops digital festhielt.
Auch da konnten sich Mitarbeiter/-innen freiwillig melden. Sie konnten ihre fotographischen Fähigkeiten zur Mithilfe des Fotografen Edi Ettlin unter Beweis zu stellen. Es entstanden tolle Schnappschüsse, welche uns noch lange in Erinnerungen bleiben werden.
Mit dem Kunstprojekt «wilderwald» wird innerhalb der Stiftung Weidli ein neues Miteinander geschaffen.
Wenn sonst die einzelnen Bereiche (WOH, TAG + Bereich Arbeit) ihr Augenmerk auf ihre Hauptaufgaben richten, entstehen im «wilderwald» neue Verbindungszweige und ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Es hat sich eine Einheit gebildet, welche über die einzelnen Bereiche hinaus verbindet.
Alles in allem, so darf dies erwähnt werden, war es ein super toller Workshop für alle Teilnehmer/innen.
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten. Einen speziellen Dank geht aber an das Künstlerpaar.
Roland Doggwiler, Bereich Arbeit Abteilung C
Blog Nr. 2
Der «wildewald» wächst und wächst!
Begegnungen auf Augenhöhe
Nach den ersten sieben Aktionstagen im Weidli haben wir schon viel erlebt – und wir sind im «wilderwald» angekommen!
Wir sind inspiriert und berührt vom Spirit im Haus und von der positiven Haltung dem Menschen gegenüber.
Während unseren Arbeitstagen im März 2021 zeichnen und malen, schneiden und postitchen wir an einem grossen Tisch im 2. Stock der Tagesstätte Altkarton-Streifen für die temporäre Installation. Es freut uns, dass Klienten/-innen und Mitarbeiter/-innen sich zu uns an den Tisch setzen und mitarbeiten. Die Zusammenarbeit findet auf Augenhöhe statt.
Wir alle arbeiten spontan im Moment. Was entsteht ist individuell und gleichwertig. Alle werden zu Künstlerinnen und Künstlern und somit Teil vom «wilderwald»! Es entstehen auch viele spontane Gespräche und Begegnungen. Wir sehen und hören vieles aus einer uns wenig bekannten Welt.
Zwischen unseren ersten Arbeitstagen Ende Februar und jetzt, Mitte März 2021, wurde in den Ateliers weitergemalt. Die Überraschung war gross bei unserer Rückkehr: So viele Kunstwerke auf Altkarton lagen für den «wilderwald» bereit! Wir konnten die neuen Werke gleich in lange farbige Streifen verarbeiten.
Die zusammengetackerten Bänder haben wir danach im Rampenraum mit Hilfe vom technischen Dienst installiert. Wir verbinden die farbigen Bänder in der Installation zu einem wilden, hängenden Geflecht.
Durch die vielen Beiträge von verschiedensten Menschen hat der junge Wald beträchtlich an Wildheit, Grösse und Intensität gewonnen!
So wächst der «wilderwald» seit Ende Februar und am 12. März zum offiziellen Projektstart konnte man schon ein kleines Wäldchen sehen.
Der Kurzfilm von Antonia Matter zur virtuellen Vernissage auf Youtube und die bereits entstandenen Fotos von Edi Ettlin sind sehr schön geworden! Die Vernissage haben wir zusammen mit Klaus Keller und der Gruppe vom Atelier 2 der Tagesstätte angeschaut. Die verschiedenen Medienechos sind toll! Wir haben viele positive Feedbacks für das Kunstprojekt erhalten. Das gibt uns viel Power fürs ganze Jahr!
Wir können wirklich sagen, unser Projekt ist gut in Fahrt gekommen - und der «wilderwald» wächst und wächst!
18. März 2021 / Christine Bänninger und Peti Wiskemann
Blog Nr. 1
Ende Februar haben Christine Bänninger und Peti Wiskemann den ersten Workshop bei uns mit Fachpersonen und Klientinnen und Klienten durchgeführt. Sie erlebten von allen Beteiligten eine grosse Offenheit und Mitmachbereitschaft.
Coronabedingt arbeiteten sie nur in Kleingruppen. Immer wieder wurden die Zwischenergebnisse von neugierigen Klientinnen und Klienten begutachtet und kommentiert.
Dank der grossartigen Mithilfe von Peter Barmettler, Leiter Technischer Dienst, wurden bereits erste Bänder der Kunstinstallation fachgerecht montiert. Der «wilderwald» beginnt zu wachsen!
Videos und Fotogalerie wilderwald 2021
Spaziergang im wilderwald
Verschiedene Gruppen erleben bei einem Rundgang den wilderwald
mit allen Sinnen.
Ein Filmbeitrag von Antonia Matter.
wilderwald in Arttv
Anlässlich der musikalischen Performance vom 25. Juni 2021 mit Gabriel Stampfli an der Trompete und Felix Perret an Steinklanginstrumenten hat das Team der Kulturplattform Arttv einen Beitrag über das Kulturprojekt «wilderwald» erstellt. Schauen und hören Sie hinein:
Virtuelle Vernissage
Das Kulturprojekt Weidli ist erfolgreich gestartet. Das Künstlerduo Christine Bänninger und Peti Wiskemann haben ihre
erste Kunstaktion durchgeführt.
Auf Youtube.com sehen Sie das Resultat des wachsenden Waldes, welcher an der virtuellen Vernissage vom
Freitag 12. März 2021 eröffnet wurde.
Kulturprojekt wilderwald
Menschen mit und ohne Beeinträchtigung
erschaffen ein Kunstwerk.
Fotos vom Grande Finale am 04.12.2021
Fotos vom 17.09.2021
Fotos vom 28.08.2021
Fotos vom 20.08.2021
Fotos vom 15.07.2021
Fotos vom 21.06.2021
Fotos vom 28.05.2021
Fotos vom 06. und 07.05.2021
Fotos vom 14. und 15.04.2021
Fotos vom 12.03.2021
Fotos vom 03.03.2021
Spenden/Sponsoring
Für die Realisierung des gesamten Projektes für drei Jahre sind wir auf Spenden oder ein Sponsoring angewiesen.
Die Hälfte der Kosten können aus dem stiftungseigenen Spendefonds finanziert werden.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Für nähere Auskünfte oder eine persönliche Projektvorstelllung und die
Finanzierungsmöglichkeiten wenden Sie sich bitte an:
Leiterin Finanzen
Nicole Giger
Tel. 041 618 78 70
nicole.giger(a)weidli-stans.ch
Spenden an die Stiftung Weidli Stans können gemäss den kantonalen Richtlinien als freiwillige Zuwendung in der
Steuererklärung abgezogen werden.
Postkonto 60-29659-5, IBAN CH96 0900 0000 6002 9659 5
(Vermerk: Kulturprojekt)
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